Schlucken

Myofunktionelle Störung
pfeil
Dysphagie / Schluckstörung
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Facialisparese / Gesichtslähmung
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Myofunktionelle Störung

Eine myofunktionelle Störung liegt vor:

1. wenn Zunge und Lippen beim Schlucken ein falsches Bewegungsmuster ausführen. Bei jedem Schluckakt(1000-2000 mal pro Tag) bewegt sich die Zunge nach vorne und drückt mit einer Kraft von bis zu 4 Tonnen gegen oder zwischen die Zähne.

2. Wenn z.B. ungünstige Muskelspannungszustände im Mundbereich dazu führen, dass die Zunge die physiologische Ruhelage nicht einhalten kann.

Auswirkungen/Symptome:
-Offene Mundhaltung; Mundatmung
-Zahn- und Kieferfehlstellungen
-Zungendruck gegen die Zähnen beim Schlucken
-schlaffe, interdentale Zungenruhelage
-Essen mit offenem Mund
-Speicheln
-Lutschgewohnheiten: Schnuller, Daumen, Teeflasche…
-andere Angewohnheiten: Nägel kauen, nagen am Bleistift …
-Lautbildungsfehler: z.B. /S/-Fehler; Fehlbildung der Laute /L/, /N/,/T/ und /D/

Die Ursachen für ein späteres Ungleichgewicht im orofacialen Bereich (Mund-und Gesichtsbereich) können bereits im Säuglingsalter liegen. Stillen ist die beste Möglichkeit für eine möglichst störungsfreie Entwicklung dieser Muskelsysteme.

Eine normale Entwicklung der primären Funktionen Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken ist die Grundvoraussetzung für die normale Entwicklung der darauf aufbauenden sekundären Funktionen von Stimme, Sprache und Sprechen (Artikulation).

Dysphagie / Schluckstörung

Bei einer Schluckstörung ist der Transport von Nahrung, Flüssigkeit oder Speichel vom Mund in den Magen gestört. Schluckstörungen können im Rahmen vieler Erkrankungen des Gehirns oder durch Operationen im Kopf- und Halsbereich auftreten.

Auswirkungen/Symptome einer Schluckstörung:
-Aspiration/Verschlucken (Eindringen von Speichel oder Nahrung in die Luftröhre und in die Lunge-Lungenentzündung)
-Unter-oder Fehlernährung
-zu geringe Flüssigkeitszufuhr
-Gewichtsverlust
-Appetitlosigkeit
-Angst- und Schamgefühl
-Soziale Isolation
-psychische Belastung

Beispiele aus dem Alltag:
Häufiges Verschlucken an Speichel, bestimmten Speisen oder Getränken; häufiges Räuspern oder Husten; Gefühl, die Nahrung bleibt im Hals stecken; gurgelnder Stimmklang beim Sprechen; brodelnde Atemgeräusche; Schlucken von Speichel/Nahrung/Flüssigkeit ist sehr mühsam oder gar nicht möglich; Ausspucken von Nahrung;  Nahrungsansammlung von Speisen in der Mundhöhle/Wangentasche; ungewollter Speichel-,Nahrungsaustritt aus dem Mund; verlangsamtes Esstempo; Kauen erschwert oder gar nicht möglich

Facialisparese / Gesichtslähmung

Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskulatur, bei der eine oder beide Gesichtshälften betroffen sein können. Bei einer Facialisparese können die Bewegungen von Stirn, Augenlid, Nase, Wangen und Lippen beeinträchtigt sein. Der Gesichtsausdruck kann nicht mehr gesteuert werden.

Symptome/Auswirkungen:
-mangelnder oder fehlender Lidschluss: Trockenheit am betroffenen Auge
-hängender Mundwinkel
-Herausrinnen von Flüssigkeit beim Trinken
-beim Kauen in die Wange beißen
-Missverständnisse in der täglichen Kommunikation durch die veränderte Mimik
-erschwerte Aussprache

Maria Blasisker, Logopädin · A-9971 Matrei i.O. · Johann-Panzl-Strasse 3 · Tel. +43 (0) 664 18 32 633
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